mehr kanal!17 couscous + andreas trobollowitsch










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couscous

couscous als „schmutzige industrielle revolution in den weißen zimmern der laptopmusik“ (falter) wurde das erste couscous-album bei seinem erscheinen 2006 begrüßt. das ist einige jahre her, und auch wenn das neue album trans dem ersten bei oberflächlichem hinschauen erstaunlich ähnelt – ihre hülle wurde einfach grob überklebt – sind die unterschiede nicht zu überhören. damals noch titel einer solo-arbeit des kreisky gitarristen martin max offenhuber steht couscous mittlerweile für ein audiovisuelles noise- / rock-, oder besser noch – worldcore-kollektiv. der mix aus exotischen, elektronischen und aus schrott und abfallprodukten selbstgebauten instrumenten, die betörend-feinsinnige, sehr rhythmische form von geräuschmusik hat sich seither beständig gewandelt und erweitert, programmatisch und personell. neben offenhuber (baglama saz, guzli, harmonium, stahlfedern - kreisky, mord) ist mit ralph wakolbinger (schlagzeug - aber das leben lebt, mord), thomas binder-reisinger (gitarre, visuals - david lipp & liebe) und andreas ledl (bass in tieflage, klarinette - 4 experimentelle die nur 2 sind) ein hochkarätiges kollektiv auf trans zu hören. schillernde industrielle klangtexturen werden von räudiger perkussion konterkariert, während man im vordergrund ungeniert dem exotismus frönt. e-bow gitarre und klarinette schweben im duett über eine holprige blechhalde, als gast lässt boris hauf auf mehreren stücken sein gut gegen den strich gebürstetes baritonsax aufheulen - dem albumtitel entsprechend sind mutationen von postpunk, worldmusik und freejazz jederzeit möglich. wer couscous einmal live gesehen hat, weiß, dass das filmische element dabei eine große rolle spielt. der kamerablick aus dem bus- oder zugfenster, von kränen und müllwägen fängt alltagsroutinen und immer neue mikro-zufallsdramen ein. der kräftig vernehmbare o-ton fungiert als gleichberechtigter „mitspieler“ bei den konzerten, der auch schon mal bewusst am beginn neuer kompositionen steht. die kulturellen übersetzungsfehler, interferenzen, kontraste und unkontrollierbaren zufallsbeiträge des o-tons bilden gemeinsam eine räudige mischung, ein kompostiertes, vergorenes ganzes. das sorgt nicht nur für ein spannendes klangbild, sondern setzt auch ein signal: diese musik will nicht mit dem kopfhörer der abstraktion gehört werden, sondern bei offenem fenster, heute, jetzt. mit den worten von the gap: „erweitert doch endlich euren horizont!“. couscous.klingt.org

url: http://couscous.klingt.org









andreas trobollowitsch

"extract #1.1." is a performance for ventilator, one acoustic guitar and one performer. converted ventilators which use cello-bow hair instead of propellers set the strings into oscillation. by the circling cell-bow hair, soundscapes arise through the soft, smooth picking of the guitar strings. the permanently modifying overtone layers are reminiscent of an electronically generated sound aesthetic. studierte musikwissenschaft und jazz in wien und paris. projekte und arbeiten im bereich der elektroakustischen improvisation (saiteninstrumente, präparierte ventilatoren, no-input-mixer, tapes, objekte) und der elektroakustischen komposition. musik für theater, kurzfilme und radiofeatures. derzeitiger schwerpunkt: klanginstallationen und konzeptuelle kompositionen. cd – veröffentlichungen auf schraum (berlin) und monotype records (warschau). dvd – veröffentlichung (stummfilmvertonung) für das filmarchiv austria (wien). konzerte und ausstellungen in europa, südamerika und asien.

url: http://vimeo.com/43724205
 










plakat




6 mai 2013